Stellungnahme unseres OV zu den Plänen einer Event-Arena am Flughafen

Wir Frei­sin­ger GRÜNEN sehen unse­re nega­ti­ve Ein­schät­zung der Plä­ne zur Errich­tung einer “Event-Are­na” durch die Stel­lung­nah­me des Baye­ri­schen Finanz­mi­nis­te­ri­ums gleich mehr­fach bestätigt.

Der Orts­spre­cher der Grü­nen in Frei­sing, Max Bet­zen­bich­ler, sieht sich in der grü­nen Kri­tik an den Plä­nen zum Bau einer Event-Are­na aus meh­re­ren Grün­den bestä­tigt: “Da geht es zum einen um die Trans­pa­renz von Mega-Plä­nen, die die Regi­on in gro­ßem Umfang beein­flus­sen. Zum ande­ren belegt das Dos­sier aus dem Finanz­mi­nis­te­ri­um alle Beden­ken, die die Grü­nen bereits geäu­ßert hatten. 

Das Dos­sier, das am Mon­tag vom Frei­sin­ger Abge­ord­ne­ten im Baye­ri­schen Land­tag Johan­nes Becher ver­öf­fent­licht wur­de, zeigt Pro­ble­ma­ti­ken im Bereich des bestehen­den Bau­rechts. Es wer­den Über­le­gun­gen ange­stellt, die offen­bar dar­auf abzie­len, die übli­chen bau­recht­li­chen Geneh­mi­gungs­pro­zes­se zu umge­hen, denn der geplan­te Stand­ort liegt auf dem Vor­rang­ge­biet Flug­ha­fen, auf dem ledig­lich Gewer­be mit Flug­ha­fen­af­fi­ni­tät ange­sie­delt wer­den darf. Dies trifft aber für eine Kon­zert­hal­le defi­ni­tiv nicht zu. 

Auch wird es zu einer erheb­li­chen Kon­kur­renz­si­tua­ti­on zu Ver­an­stal­tungs­hal­len im nähe­ren und wei­te­ren Umkreis kom­men. Dies bedeu­tet natür­lich nicht nur Kon­kur­renz zur Olym­pia­hal­le oder zur Münch­ner Mes­se, son­dern es fin­den auch poten­zi­el­le Ver­la­ge­run­gen von Ver­an­stal­tun­gen und Tagun­gen aus den Umland­ge­mein­den statt. Wei­ter­hin soll neben der Are­na und einem Park­haus ein gro­ßes Hotel gebaut wer­den. Auch hier wer­den Über­nach­tun­gen aus Frei­sing und ande­ren Orten abgezogen.

Der Flä­chen­fraß mit zusätz­lich mehr als 10 ha zusätz­lich ver­sie­gel­ter Flä­che im Erdin­ger Moos, die jetzt schon extrem belas­ten­de Ver­kehrs­si­tua­ti­on und der zusätz­lich gene­rier­te Flug­ver­kehr zei­gen die öko­lo­gi­sche Pro­ble­ma­tik deut­lich auf und dür­fen in Zei­ten der Kli­ma­kri­se nicht außer Acht gelas­sen werden.

Wir resü­mie­ren: Die ver­meint­li­chen Syn­er­gien für Frei­sing, die blu­mig in Aus­sicht­ge­stellt wer­den, sind Augen­wi­sche­rei. Konzertbesucher*innen und wer­den an den Flug­ha­fen fah­ren oder flie­gen, dort kon­su­mie­ren und wie­der ver­schwin­den. Wir sehen hier mas­si­ve nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen für unse­re loka­le Kul­tur und Wirtschaft. 

Wir sehen in dem Pro­jekt weder eine mone­tä­re noch eine arbeits­markt­li­che Rele­vanz für die Stadt. „Auch mit poten­zi­el­len Gewer­be­steu­er­ein­nah­men für die Stadt muss man vor­sich­tig sein, denn ob, wann und in wel­chem Aus­maß über­haupt Gewin­ne erwirt­schaf­tet wer­den bleibt abzu­war­ten. Auf­grund von Abschrei­bun­gen und Anlauf­ver­lus­ten ist zumin­dest in den ers­ten Jah­ren mit kei­nem Gewer­be­steu­er­auf­kom­men zu rech­nen. Und die weni­gen neu­en Arbeits­plät­ze spie­len hin­sicht­lich der Ein­kom­men­steu­er auch kei­ne Rolle. 

Wir sind uns einig: In Sum­me sehen wir durch die geplan­ten Bau­vor­ha­ben nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen für Frei­sing und die Flug­ha­fen­re­gi­on, sowohl öko­no­misch als auch öko­lo­gisch. Aus die­sem Grund leh­nen wir das Vor­ha­ben ab, zum Wohl unse­rer kul­tu­rell viel­fäl­ti­gen Stadt und zum Schutz unse­rer Heimat.